Eisbaden - Voll im Trend
Eisbaden ist aktuell voll im Trend und auch mich hat es gepackt. Schon letztes Jahr habe ich damit begonnen und wollte diesen Winter das kalte Wetter nutzen, um wirklich mal in einem zugefrorenen See baden zu gehen.
In diesem Beitrag berichte ich in den nächsten 5 Minuten über meine Erfahrungen und gebe dir einen kleinen Guide, wie auch du deinen Schweinehund überwindest.
Es hilft vor allem sich bewusst zu machen, welche Vorteile das Eisbaden für dich hat. Wieso solltest du dich sonst dem aussetzen?
Eisbaden fördert die Durchblutung. Durch die Kälte verengen sich die Gefäße und weiten sich wieder bei Wärme. Das trainiert die Gefäße und fördert das Herz- Kreislaufsystem. Dadurch werden Nährstoffe und Sauerstoff besser transportiert. Auch deine Energiekraftwerke, die Mitochondrien, werden durch die Kälte stimuliert.
Auch Entzündungen können durch die Kälte gehemmt werden.
Vor allem ist es aber ein super Instrument, um deine Willenskraft zu trainieren. Es gibt dir Mut und Kraft für den Tag. Deine Widerstandsfähigkeit steigert sich und du gewinnst mehr Vertrauen in deinen Körper.
Zudem kommt hinzu, dass du durch die Kälte in den aktuellen Moment kommst. Das kommt einer Meditation gleich. Deine Gedanken sind voll auf den Moment gerichtet, statt in Sorgen abzuschweifen.
Wie du am besten an das Eisbaden herangehst:
Fang klein an und mache dir bewusst, dass es nur das Gegenteil von Warm ist. Wir empfinden es als unangenehm ins kalte Wasser zu gehen, aufgrund unserer Konditionierung von klein auf. Wenn man aber mal objektiv ist, stellt man fest, dass es einfach nur anders ist und wir es als unangenehm gespeichert haben.
Fakt ist, dir passiert nichts! Außer, dass du es als unangenehm empfindest wird nichts weiter passieren, als dass dein Körper Vorteile von der Kälte hat. Was zwischen dir und der Kälte steht ist nur dein Geist.
Was mir auch hilft, ist mir einen richtig heißen Sommertag vorzustellen, an dem ich mich einfach kalt abduschen will. In diesem Moment ist die kalte Dusche auch nicht unangenehm, sondern eine Wohltat. Schon ist mir klar, dass ich dafür verantwortlich bin, wie es wahrnehme.
Schritt 1: lerne ruhig zu atmen!
Eine Atemübung ist dafür sehr zu empfehlen. Du möchtest deine Atmung grade in der Kälte kontrollieren können. Durch die Kälte neigen wir dazu schnell zu atmen und nehmen ein Schnappatmung aufgrund der Anspannung an. Wir können das umdrehen und durch bewusstes und langes Ausatmen Entspannung erzeugen.
Mache dazu 5 Minuten eine Atemübung, bei der du 3 Sekunden einatmest und 6 Sekunden ausatmest.
Schritt 2: reduziere die Temperatur langsam
Gehe nicht direkt in Eiswasser, sondern beginne langsam. Lass einigermaßen kaltes Wasser in die Badewanne ein oder dreh die Dusche auf eine etwas kältere Stufe als sonst. Während du langsam in das Wasser eintauchst oder Stück für Stück von den Beinen aufwärts unter die Dusche gehst, wendest du die Atemtechnik an und versuchst einfach ruhig zu bleiben und deine Atmung zu kontrollieren.
Schritt 2.1: Baden im See
Bist du geübt oder traust dir mehr zu, dann gilt das auch für dich! Laaaaaange ausatmen, wenn du ins Wasser gehst. Es hilft bis zur Hüfte ins Wasser zu gehen und dann in die Hocke zu gehen um auch mit dem Oberkörper einzutauchen.
Wichtig: Wenn du in einem See baden gehst, solltest du auch eine weitere Person mitnehmen, für den Fall das etwas unerwartetes passiert.
Du solltest auch alles vorbereiten für den Moment, wenn du aus dem Wasser kommst. Lege also dein Handtuch griffbereit. Du willst nicht dann noch nach dem Handtuch suchen, wenn du rauskommst.
Beim Ausziehen kann ich empfehlen von unten anzufangen, aber die Socken lange anzulassen. Ebenso ist es zu empfehlen weite und leichte Kleidung zu nehmen, in die du nach dem Baden auch nass noch gut reinkommst.
Nebenbei sei gesagt, dass es mir deutlich leichter fällt in eine kalte Wanne oder in einen See zugehen, statt unter der Dusche zu stehen.
Schritt 3: sei im Moment!
Nun bist du im Wasser, es ist kalt und automatisch spannst du an, musst mit der Atmung kämpfen, dass du ruhig bleibst und eigentlich schreit alles in dir „RAUS HIER!“. Das ist normal!
Aber was hilft?
Als erstes kann ich dir sagen, dass es nur ca. 30 Sekunden dauert, bis du diesen ersten Reflex überwunden hast, du dich etwas entspannst und nicht mehr schreiend rauslaufen willst.
Wie überwinde ich nun diese Zeit?
Ich gehe ins Wasser und mache mir, wie anfangs gesagt, bewusst, dass es nur anders ist. Ich versuche mich dann von „außen“ zu betrachten und mal in meinen Körper reinzufühlen, was da gerade passiert - in meinen Beinen, im Core, an den Armen. Was macht die Kälte? Spür mal rein und nimm es einfach wahr! Schließe deine Augen. Zeitgleich atmest du ruhig weiter.
Plötzlich sind die ersten 30 Sekunden rum und du entspannst. Nun beginnt der erste Moment des Erfolgs! Du fühlst dich stark und merkst wie einfach das doch eben war.
Schritt 4: es wird kalt - was nun?
Das schlimmste ist überstanden, aber nun ohne Gedanken in diesem Wasser zu sein, wenn man nicht weiß, was man da machen soll kann auch anstrengend sein.
Was hilft jetzt?
Nimm deinen Körper weiter wahr und versuch gedankenlos zu werden. Nimm aufkommende Gedanken wahr, aber lass sie auch wieder gehen. Falls du die Augen geschlossen hattest, mach sie auf und nimm wahr, wo du bist. Besonders dann, wenn du in der Natur bist. Schau dich mal um und realisiere die Details und dass du grade in diesem eiskalten Wasser bist. Wie genial ist das? Plötzlich nimmst du mehr wahr als sonst, ob in der Natur oder sogar in deinem Badezimmer.
Mach dir diesen Erfolg bewusst und nimm wahr, dass es nun hier im Wasser eigentlich nicht so schlimm ist. Du merkst auch, dass es um deinen Core, wo alles Lebenswichtige sitzt, nicht so kalt ist.
Die Füße brennen 🔥 zwar meistens als erstes sehr stark, aber das ist nicht schlimm. Plötzlich sind schon ein oder gar zwei Minuten um. WOW!
Nach ein bis zwei Minuten kannst du das Wasser verlassen und du hattest schon einen mega Erfolg!
Wenn du aber im Core wirklich kalt wirst oder gar anfängst zu zittern, dann solltest du das Wasser verlassen. Denn es kann leicht passieren, dass im Geist nun gut mit der Situation umgehst. Dann vergehen die Minuten wie im Flug. Auch ich war mal 8 Minuten in 3 Grad kaltem Wasser und dachte es waren maximal 4-5 Minuten. Dann wird es aber gefährlich, da man mental gut auskommt, der Körper aber auch schnell auskühlen kann.
Schritt 5: Genieß den Erfolg
Wenn du aus dem Wasser kommst, wird deine Haut sich vielleicht leicht brennend anfühlen, vor allem deine Füße. Das ist okay und du musst dir keine Sorgen machen. Alles wird gleich wieder schön warm und durchblutet werden, denn das Blut schießt aus deinem Core zurück in deine Arme und Beine.
Trockne dich ab und nimm auch hier wahr was passiert und wie du dich fühlst. Schlüpfe in deine Sachen, pack dich wieder dick ein und nun fühle wieder rein. Wie ist es jetzt? Wie großartig fühlst du dich körperlich? Und wie genial fühlt es sich an, dass du es geschafft hast?
Mache dir den Erfolg bewusst und achte auch darauf, dass es im Wasser und auch danach eigentlich nicht so schlimm war. Das hilft dir für das nächste Mal, da du dir dann bewusst machen kannst, dass es nur deine Gedanken sind, die nur daran denken wie es sich kurz vorher anfühlt oder den ersten Moment im Wasser. Du vergisst aber wie wenig es dir tatsächlich ausgemacht hat und wie gut es sich angefühlt hat. Nimm dieses Gefühl der Stärke und Gesundheit mit in deinen Tag.
Dran bleiben!
Nun heißt es dran bleiben. Wenn du nun täglich dabei bleibst und/oder die Kälte weiter nach unten regulierst, desto entspannter wirst du werden. Es wird dich nach ein paar Tagen kaum noch Überwindung kosten.
Jetzt bist du dran! Teile uns deine experience gerne bei Instagram: @fosdrinks